Über die Waldlütle Eberfingen:

Aus der Geschichte:

Der Narrenverein Waldlütle Eberfingen wurde 1980 gegründet.
Den Anstoss dazu gab die Eberfinger Jugend, die den Wunsch hatte
volkstümliche und alte ortsverwandte Fasnachtsbräuche wieder zu beleben.

Da Eberfingen von Wald umgeben ist, entschlossen sich die Narren damals,
Wesen, die mit dem Wald in enger Beziehung standen, darzustellen. So
entschied man sich für die Figuren des "Chrütterwieblis" und des "Wurzelsepps".
Die schönen Holzmasken wurden vom Stühlinger Schnitzer Walter Berg entworfen.

Derzeit besteht der Narrenverein Eberfingen aus ca. 35 Mitgliedern.
Dem Verein stehen Florian Blatter als Narrenvater und Waltraud Maier
als Narrenmutter vor.

Im Herbst 1993 sind die Waldlütle der Narrenvereinigung Kleggau beigetreten.

Beschreibung des Häs

Das "Chrütterwiebli" ist eine fröhliche Gestalt mit gesunden roten Backen.
Der "Wurzelsepp" dagegen macht dem Aussehen einer knorrigen Baumwurzel
alle Ehre. Das Häs des "Chrütterwieblis" erweckt mit seiner gelben Bluse
zum braunen Rock, aufgelockert mit grüner Schürze und Tuch mit aufgenähten
Blattmotiven, einen farbenfrohen Eindruck.
Auch das aus brauner Farbe bestehende Männerhäs besticht durch seine aufge-
nähten bunten Blätter von allen wichtigen Baumsorten des Waldes. Ausserdem
zieren prachtvolle, selbst geflochtene Körbe den "Wurzelsepp", wogegen das
"Chrütterwiebli" mit allerlei guten flüssigen Heilmitteln aus dem Wald ausge-
stattet ist.

s'Narrenlied

Selbst mit einem eigenen Narrenschlager sind die Waldlütle bestückt.
Komponiert wurde das zweistrophige Narrenlied von Gerhard Blatter.
Seine Mutter Paula Blatter hat den dazugehörigen Text geschrieben:

1. Chrütterwiebli, Wurzelsepp, Narri Narri Narro,
jedes Johr um d'Fasnetzit, do sind mer wieder do.
Und wem mer chömmet us äm Wald,
sufet Bier und Schnaps, dass's knallt,
spüret's alli Lüt,
Fasnet machä, 's isch halt so,
öb 's bi üs, öb 's anderschtwo,
's hält en jedä fit.

2. Mit Humor und Narretei, so grüesset mir eu hüt
und wünschet eu no recht viel Freud i därä schönä Zit.
Und wenn eu duät dä Schädel weh,
dä Buuch und d'Bei und suscht no meh,
Chömmet schnell vubi.
Mit dä Chrüttli us äm Wald
höret d'Schmerzä uf gar bald;
mir heilet eu ganz glie.

Rund ums Jahr

Anfang Januar beginnen die Kappenabende der befreundeten Narrenvereine,
welche die Waldlütle besuchen. Am Samstag vor Fasnacht wird der Narren-
baum gestellt.
Richtig los geht es am Schmutzige Dunschdig, wenn morgens um 6.00 Uhr
die Narrenwecker mit lautem Getöse durchs Dorf ziehen und anschliessend
den Kindergarten schliessen.
Jetzt steht jeden Tag eine Veranstaltung auf dem Programm, bis am Fasnachts-
dienstag die Fasnacht verbrannt wird. Am Aschermittwoch trifft man sich zum
geselligen Abschluss der närrischen Saison beim traditionellen Fischessen.
Ausserhalb der Fasnachtszeit gehen die Frauen regelmässig zum Kegeln,
während die Männer etwas mit den Kindern unternehmen.
Im Sommer veranstalten die Waldlütle ein dreitägiges Zeltwochenende, bei
dem es immer sehr lustig zugeht.